Cannabisanbau – Wie keime ich meine Samen richtig

Inhaltsverzeichnis

Die Kunst der Keimung: Ein Guide für die Anzucht von Cannabissamen

Willkommen im aufregenden Anfang deiner Cannabispflanzen-Reise! Die Keimung ist der erste Schritt zu gesunden, lebensfähigen Pflanzen, und es gibt verschiedene Methoden, dies zu erreichen. In diesem Guide werfen wir einen Blick auf die Keimung von Cannabissamen, ihre Vorteile und einige bewährte Methoden.

Die Keimung von Cannabissamen: So gelingt es

Die Keimung von Cannabissamen ist der erste Schritt zum erfolgreichen Anbau von Cannabis. Wenn die Samen nicht keimen, ist der gesamte Anbau zum Scheitern verurteilt. Daher ist es wichtig, die Keimung richtig durchzuführen.

Vorbereitung

Bevor du mit der Keimung beginnst, solltest du einige Dinge vorbereiten:

Gute Samen: Verwende frische Samen von einer seriösen Quelle. Alte oder beschädigte Samen keimen oft nicht.

Keimungsmedium: Das Keimungsmedium sollte feucht, aber nicht zu nass sein. Du kannst Erde, Torfquelltabs oder ein feuchtes Papiertuch verwenden. Auf die Methoden wird folgend noch detaillierter eingegangen. 

Temperatur: Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. 

Lufftfeuchtigkeit: Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60-70% liegen. Somit können die Samen nicht austrocknen. 

Licht: Cannabissamen sollte vor direkten Sonnenstrahlen geschützt werden. 

Cannabis keimt besser im Dunkeln

Cannabissamen keimen besser im Dunklen. Das liegt daran, dass die Samen im Dunkeln das Phytochrom-Hormon produzieren, das für die Keimung wichtig ist. Wenn die Samen Licht ausgesetzt werden, wird die Produktion von Phytochrom gehemmt und die Keimung verzögert oder verhindert.

Wenn du Cannabissamen keimen lassen möchtest, solltest du sie daher in einem dunklen Raum oder Behälter aufbewahren. Du kannst die Samen auch in einem Anzuchttopf oder einer Anzuchtschale keimen lassen, die du dann mit einer schwarzen Plastikfolie abdeckst.

Wenn du die Samen im Licht keimen lässt, kann es passieren, dass sie nicht keimen oder dass die Keimung verzögert wird. Die Keimlinge können auch schwächer sein als Keimlinge, die im Dunklen gekeimt haben.

Wasserkeimung

Bei der Wasserkeimung werden die Samen einfach in ein Glas Wasser gelegt. Die Samen sollten mit Wasser bedeckt sein, aber nicht zu tief. Das Wasser sollte alle paar Tage gewechselt werden. Die Samen sollten innerhalb von ein paar Tagen anfangen zu keimen.

Vorteile:

  • Einfach und unkompliziert
  • Hohe Keimrate
 

Nachteile:

  • Kann unhygienisch sein
  • Die Samen können im Wasser faulen

Torf- oder Kokosquelltabs

Bei der Keimung in Torf- oder Kokosquelltabs werden die Samen in die feuchten Tabs gelegt. Die Tabs sorgen dafür, dass die Samen ausreichend feucht bleiben. Teilweise sind die Tabs auch leicht vorgedüngt, dies ist jedoch nicht zwangsläufig notwendig. Die Samen sollten innerhalb von ein paar Tagen anfangen zu keimen.

Vorteile:

  • Einfach und unkompliziert

  • Hohe Keimrate

  • Hygienisch

Nachteile:

  • Teurer als die Wasserkeimung

Papiertuchmethode

Bei der Papiertuchmethode werden die Samen auf ein feuchtes Papiertuch gelegt. Das Papiertuch sollte immer feucht gehalten werden. Die Samen sollten innerhalb von ein paar Tagen anfangen zu keimen. Um die Samen vor Licht zu schützen und feucht zu halten können die Samen auch im Papiertuch eingeschlagen sein. 

Vorteile:

  • Einfach und unkompliziert
  • Hohe Keimrate
 

Nachteile:

  • Kann unhygienisch sein
  • Die Samen können im Papiertuch faulen

Anzuchtschale

Bei der Keimung in einer Anzuchtschale werden die Samen in ein feuchtes Substrat gelegt. Das Substrat sollte immer feucht gehalten werden. Die Samen sollten innerhalb von ein paar Tagen anfangen zu keimen.

Vorteile:

  • Hohe Keimrate
  • Hygienisch
  • Fftmals widerverwendbar
  • Luftfeuchtigkeit höher & stabiler
  • Temperatur stabiler
 

Nachteile:

  • Etwas aufwendiger sein als die anderen Methoden

Keimung von Cannabis in einem Anbaumedium

Die Keimung von Cannabis in einem Anbaumedium ist eine etwas zeitaufwändigere Methode, aber sie bietet einige Vorteile. Die Keimung geht schnell und die Keimlinge sind weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten.

Als Keimungsmedium kannst du Erde, Kokossubstrat oder  Steinwolle verwenden. Wenn du Erde verwendest, solltest du sie mit Perlite oder Vermiculit mischen, um die Drainage zu verbessern.

Die Samen werden einfach in das Keimungsmedium gelegt und mit dem Keimungsmedium bedeckt. Die Samen werden aber maximal leicht bedeckt. Man könnte die Samen sogar so platzieren, dass diese noch minimal an der Oberfläche zu erkennen sind. Das Keimungsmedium sollte feucht, aber nicht nass sein. Die Keimung sollte innerhalb von ein paar Tagen beginnen.

 

Vorteile der Keimung von Cannabis in einem Keimungsmedium

  • Einfache und unkomplizierte Methode
  • Die Keimlinge sind weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten
  • Die Samen werden direkt in das endgültige Substrat gepflanzt
  • Die Keimlinge können direkt in ein größeres Gefäß umgepflanzt werden, wenn sie größer sind
  • Keine zusätzliche Ausrüstung erforderlich
 
 Nachteile der Keimung von Cannabis in einem Keimungsmedium
 
  • Keimung kann länger dauern als bei Quelltabs

Ablauf der Keimung

Die Keimung von Cannabissamen ist ein faszinierender Prozess, der den Beginn des Lebenszyklus der Pflanze markiert. Hier sind die detaillierten Phasen der Keimung:

Einweichen:

Eigenschaften: Der erste Schritt besteht darin, die Cannabissamen in Wasser einzuweichen. Hierbei quellen die Samen auf und absorbieren Wasser, was die Aktivierung der Enzyme und den Start des Keimprozesses auslöst. Der Schritt des Einweichens ist nicht zwangsläufig erforderlich, kann jedoch die Keimungsrate und Keimungsgeschwindigkeit positiv beeinflussen.

Dauer: 12-24 Stunden.

Embryo-Entwicklung:

Eigenschaften: Nach dem Einweichen beginnt der Samen zu keimen. Der Embryo im Inneren des Samens teilt sich, und die Wurzel (Radikel) beginnt zu wachsen. Der Keimling strebt nach unten in den Boden. Es bildet sich die sogenannte „Taproot“. Dies sieht aus als wäre dem Samen ein kleines Schwänzchen gewachsen.

Dauer: 1-5 Tage.

Wurzelwachstum:

Eigenschaften: Die Wurzel wächst weiter in den Boden. Sie nimmt Nährstoffe und Wasser auf, um die Keimlinge zu versorgen. Die Wurzel wird länger und dicker, während der Spross (Hypokotyl) weiter nach oben wächst.

Dauer: 2-7 Tage.

Keimblätter (Kotyledonen):

Eigenschaften: Die ersten sichtbaren Blätter, die Keimblätter, erscheinen. Diese Blätter dienen der Photosynthese, bis die echten Blätter erscheinen. Der Spross wächst weiter nach oben und wird aus dem Boden sichtbar. Ab diesem Zeitpunkt kann die Pflanze von moderaten Lichtzugaben profitieren. 

Dauer: 2-4 Tage.

Entfaltung der echten Blätter:

Eigenschaften: Nach den Keimblättern entfalten sich die ersten echten Blätter. Die Pflanze wird weiter wachsen und ihre Struktur entwickeln. In diesem Stadium ist die Cannabispflanze noch sehr zart und empfindlich. Es kann jedoch langsam angefangen werden der Pflanze Dünger zur Verfügung zu stellen. Herstellerangaben sind hierbei zu beachten.

Dauer: 1-2 Wochen nach den Keimblättern.

Übergang zur Vegetationsphase:

Eigenschaften: Die Pflanze betritt die Vegetationsphase, in der sie schnell wächst. Es entwickeln sich mehr Blätter, und die Pflanze wird kräftiger. In diesem Stadium ist die Cannabispflanze bereit für mehr Licht und Nährstoffe.

Dauer: Ungefähr 2-3 Wochen nach dem Auftreten der echten Blätter.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zeitangaben je nach Sorte, Umweltbedingungen und Pflege variieren können. Während der Keimung ist eine sanfte Handhabung und die Bereitstellung der richtigen Bedingungen, einschließlich Feuchtigkeit, Temperatur und Licht, entscheidend für den Erfolg des Keimprozesses.

Wichtige Faktoren und unsere Empfehlung

Egal für welche Methode Du Dich letztendliche entscheidest, einige Faktoren sind immer zu beachten. 

  • Die Temperatur sollte konstant gehalten werden
  • der pH-Wert des Gießwassers sollte zwischen 5.0-6.0 angepasst werden
  • EC-Werte des Gießwassers sollten gering sein >0,8 
  • die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60-70% liegen 
  • Wenn die Keimlinge groß genug sind, musst Du sie in ein größeres Gefäß umpflanzen

Unsere klare Empfehlung ist den Samen direkt in das Medium einzupflanzen welches auch folgend für die Aufzucht angedacht ist. Dies bietet sehr viele Vorteile und hält den Aufwand besonders für Anfänger gering. 

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